Adapter für “Altglas” an modernen Digitalkameras
Viele Wege führen nach Rom. Das gilt auch für die immer wieder gestellte Frage nach Adapter-Lösungen für das Adaptieren von Altglas an diverse Kameras. Welchen Weg man konkret einschlägt, hängt insbesondere davon ab, wie viel unterschiedliche Objektiv-Mounts man an wie viel unterschiedliche Kameras adaptieren möchte und/oder wie exotisch der jeweilige Mount ist. Man kann auch mit diversen Sandwich-Lösungen arbeiten, die im Vollformat- oder APS-C-Bereich in der Regel auch problemlos sind. Warum die sinnvoll sein können, beschreibe ich weiter unten.
Übrigens: Welche Altglas-Linsen ich besonders empfehle, habe ich in diesem Blogbeitrag einmal vorgestellt.
Generell sollte man sich bei Sandwich-Lösungen darum bemühen, dass das erste Glied in der Kette ein möglichst geringes Auflagemaß hat, damit sich an diesen Adapter möglichst viele weitere Adapter anschließen lassen. Dabei hat sich der Leica-M-Mount sehr bewährt, da er mit das geringste Auflagemaß hat (an der Fujifilm GFX ist es fast nur eine kleine Scheibe) und es zahllose Adapter auf Leica-M gibt.
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Objektivadapter für Leica M auf Fujifilm X und Fujifilm GF
Allerdings können solche Sandwich-Lösungen an der erwähnten GFX auch zu zusätzlichen Vignettierungen führen, die nicht vom Objektiv stammen, sondern von dem Adapter verursacht werden. Generell ist es bei einer Mittelformat-Kamera wie der GFX sinnvoll, möglichst Direkt-Adapter zu nehmen. Also vom Objektiv-Mount direkt auf GF. Der Aufpreis zu einem Adapter auf Leica-M ist derart überschaubar, dass sich die Mehrausgabe durchaus lohnt — sofern man den Hersteller weise wählt.
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K&F Adapter MD-Mount auf Fujifilm GF
Ich weiß, dass die Wahl des Herstellers bei einem Adapter genauso eine Religionsfrage geworden ist, wie die Frage nach dem Kamerasystem selbst. In der Tat gibt es einige China-Angebote bei eBay, wo man schon vom Produktbild Schmerzen bekommt, weil man sich genau vorstellen kann, wie sich der nicht entgratete Mount in die Kamera fräsen wird. Aber nach Jahren der Nutzung kann ich sagen, dass es beispielsweise kaum einen Unterschied zwischen Novoflex und dem fünfmal so billigen K&F gibt. K&F wäre daher auch meine absolute Empfehlung für alle Adapterlösungen. Ich selbst nutze nur in den seltenen Fällen, wo K&F mal nichts anbietet, andere Hersteller. Auch wenn es wahrscheinlich auf immer ein Geheimnis bleibt, warum K&F die Vollformat-Adapter in guten Plastikboxen anbietet, die GF-Adapter aber in diesen billigen Pappkartons …
Meine Empfehlung wäre daher für alle Linsen, bei denen K&F einen Direktadapter auf GF anbietet, diesen zu nehmen. Für alle anderen Linsen und für alle Linsen an Vollformat- und APS-C-Kameras bleibe ich absolut ein Fan der Leica-M-Sandwiches.
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Beispiel für einen zusammengebauten Leica-M-Sandwich-Adapter
Warum? Sollte ich doch mal das Kamera-System wechseln, kann ich alle Objektiv-Adapter behalten. Ich bräuchte nur einen einzigen auszuwechseln — den von der neuen Kamera auf Leica-M. Genau so, wenn ich vielleicht mehr als ein Kamera-System aktiv nutze — auch dann brauche ich nur pro Mount einen Objektivadapter auf Leica-M. Und einen Adapter pro Body auf Leica-M. Hat jemand beispielsweise Objektive mit 10 verschiedenen Mounts und zwei verschiedene Kamera-Mounts, kommt er mit 10 Adaptern + 2 für die Kameras aus, statt sich mit 20 Adaptern herumzuschlagen.
Über Leica-M lässt sich zudem auch der extrem schmale Konica-Mount adaptieren, den man ohne Sandwich nur auf sehr wenige Kameras adaptieren kann.
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Adapter-Lösung für Konika-Objektive an einer Fujifilm GFX via Leica-M
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Die gleiche Adapter-Lösung für Konika-Objektive via Leica-M, nun aber für dem Fujifilm X-Mount
Und auch andere Exoten lassen sich so mit wenig Kosten adaptieren. QBM auf Leica-M gibt es nicht, wie auch auf sehr viele andere Mounts nicht. Wohl aber z.B. QBM auf EOS. Dann einen weiteren Adapter von EOS auf Leica-M und dann ran an den finalen Adapter. Fertig ist der völlig funktionable Mehrstöcker.
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Sandwich-Stapel für das Adaptieren von QBM-Linsen
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Blick auf den QBM-Adapter
Wie man sieht: Es gibt wirklich viele Wege. Quintessenz bleibt für mich: Bei Mittelformat am besten direkt, bei allen anderen Varianten würde ich immer über Leica-M nachdenken, weil es so unfassbar viele Möglichkeiten und Flexibilität gibt — insbesondere für den Fall, dass man einige verschiedene Mounts nutzen will.
Für meine Mittelformat-Linsen von Mamiya und Pentacon Six greife ich übrigens am liebsten auf Fotodiox zurück. Da machen nur Direktadapter wirklich Sinn.
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Tilt-Shift Fotodiox-Adapter für Mamiya 645 Linsen
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Fotodiox-Adapter für Pentacon Six Mount mit eigenem Stativanschluss, was bei den Gewichten der P6-Linsen sehr sinnvoll ist
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Hallo,
sehr informativ, wenn man sich mit Altglas befasst, ist die Adapterfrage immer spannend, viele Wege führen nach Rom, manche sind aber grauslich holperig…
LG
J. Woker
Hallo Erik,
beim Altglas sollte man in Bezug auf GFX auf keinen Fall die wunderbare Serie Carl Zeiss Contax 645 vergessen. Mit dem Adapter Fringer C645-GFX II AF/MF gelingen wunderbare Aufnahmen mit diesem Set.
Auch Mamiya 645 kann mit vielen Optiken und manuellem Fokus mithalten.
LG Ekkehard
Den Mamiya-Adapter habe ich hier ja auch aufgeführt :-). Aber mir sind die Mamiya-Linsen zu perfekt, zu glatt — sie haben zu wenig eigenen Charakter. Und für mich sind sie in den meisten Fällen auch nicht Lichtstark genug. Deswegen hatte ich mir auch extra, einen T/S-Adapter dafür geholt, um sie zumindest für diesen Einsatzzweck dann nutzen zu können. Mir persönlich gefallen ansonsten die Pentacon Six Linsen besser …
Danke für diesen allgemeinen Überblick der Möglichkeiten “Altglas” an eine GFX Kamera zu adaptieren.
Ich persönlich habe mir für meine CZJ P6 Objektive diesen
https://hartbleilens.com/Hartblei-P6-Fuji-with-tripod
Objektiv-Adapter gekauft.
Bis zum CZJ 2.8/180 mm ist diese Kombination für mich sehr ausgewogen was die Lastverteilung betrifft.
Beim Pentacon 4/300 mm kann ich nicht zu schreiben da ich mein Exemplar vor einiger Zeit verkauft habe.
Mir persönlich hat das Pentacon 4/300 mm nicht besonders gut von seiner optischen Leistung an anderen Kameras gefallen.
Kann natürlich auch an meinen Fähigkeiten liegen das da für mich nichts positives zu sehen war.
Wünsche einen berauschenden Jahreswechsel nach 2024 und das nötige Glück dazu.
Grüße aus LE vom crazy
Tolle Übersicht – genau was ich aktuell benötige… Eine gebrauchte GFX 50S II ist auf dem Weg zu mir… Bin Fujifilm seit der allerersten X100 verfallen und wage jetzt den MF Schritt. Und übrigens: toller Podcast von Dir! 👍🏻
Danke :-). Im Januar wird es auch noch eine spannende Ergänzung zu den Linsen-Empfehlung für die GFX geben. Nils und ich nehmen in 8 Tagen eine neue Podcast-Folge auf und haben noch mal mehr Linsen durchgetestet, die nicht nur an einer GFX50 sondern auch noch an einer GFX100 wunderbar funktionieren und nicht die Welt kosten …
Hi Erik, danke für den Beitrag! Ich habe – in Ermangelung des Geldes für die Fuji-X-Linsen – anno 2016 begonnen, alte Nikkore sowie ein Summicron an der X-T1 zu benutzen. Auch für meine ersten Jobs als Selständiger. Die AI-Nikkore habe ich dann später auch in Verbindung mit nem Zhongyi-Speed-Adapter benutzt und war ziemlich zufrieden damit.
Besten Gruß, Tilman
Allgemein bietet Altglas ja sehr viel Charme. Leider ist Fuji inzwischen auch bei den XF-Linsen dazu übergegangen, die Linsen so sehr zu korrigieren, dass sämtliches Leben ihn ihnen fehlt. Das alte XF56/1.2 und XF35/1.4 hatten noch einen ganz wunderbaren Charakter, das XF33/1.4 nutze ich ausschließlich mit Shimmer Diffusion Filter, um diese digitale Cleanheit zu mildern …