Altglas (u.a.) für die Fujifilm GFX50 – Podcast
Es gibt ein Update zu diesem Beitrag!
Wir haben inzwischen hunderte weitere Objektive seit dieser Sendung durchgetestet — von 20mm angefangen bis zu 300mm. Auch wenn die Objektive, die wir hier vorstellen, alle gut an der GFX performen, haben sich manche neue Favoriten ergeben – die sogar auch an den GFX100 Sensoren performen! Zum neuen Blogbeitrag und der Podcastsendung kommst Du hier.
Wie ich meine Objektive an die GFX (und XT) adaptiere, habe ich übrigens in diesem Blogbeitrag geschildert.
Und hier findest Du noch was über die Fotografie mit Projektionsobjektiven und hier mit Weichzeichnern.
Objektive sind technisch gesehen immer besser, immer perfekter geworden. Die typischen Probleme wie chromatische Aberrationen, Randunschärfen, Verzeichnungen et cetera sind so weit korrigiert, dass auf der anderen Seite die damit entstehenden Bilder keinen eigenen Charakter mehr haben. Es sind ultra scharfe, perfekte Abbilder der Realität. Natürlich schlägt sich diese Qualität auch im Preis nieder.
Wir wollen uns hier in keine Diskussionen für und wider von Charakter und Schmelz stürzen — auch wenn Du sicherlich einige Gedanken dazu in dieser aktuellen Folge vom Studio Kreativkommune Podcast von uns hören wirst. Für die einen ist es nichts anderes als minderwertiges Glas, bei dem die Fehler als Look hochgejazzt werden, für andere sind die überkorrigierten Gläser die Ausstrahlung tiefster Langeweile. Dazu kommt, dass man immer auch den jeweiligen Zweck der Bilder im Auge halten muss — Produktfotos stellen andere Ansprüche an die Technik als Portraits.
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Die Gründe, warum man alte, eigentlich für analoge Kameras gebaute Objektive an modernen Digitalkameras verwendet, sind zahlreich. Zum einen kann es ein preislicher Faktor sein. Man muss sich nicht vom Abenteuer des digitalen Mittelformats abbringen lassen, wenn man die Preise moderner Objektive in dem Bereich sieht. Zum Preis von einer GF-Linse kann man beispielsweise ein komplettes Brennweiten-Besteck als Altglas kaufen. Aber viel wichtiger ist noch der andere Aspekt, den man damit erwirbt: einen ganz eigenen Look, einen eigenen Schmelz, der etwas besonderes in die Bilder zaubert, den man mit den durchkorrigierten Modernen Linsen nicht mehr hinbekommt.
In dieser Folge unterhalte ich mich mit dem Objektivsammler und Künstler Nils Pooker über genau diese Facetten und wir geben auch von 28 bis 200mm Objektivempfehlungen, die natürlich nicht nur für die GFX gelten, sondern auch für andere Digitalkameras. Einige Beispielbilder kannst Du dazu auch in meinem Blog finden.
Bildbeispiele zu dieser Folge: https://www.schlicksbier.com/altglas-u-a-fuer-die-fujifilm-gfx50-podcast/
Nils Pookers Homepage: https://www.nils-pooker.de
Nils auf Twitter: https://twitter.com/pookerman
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Die Shownotes und Diskussionsmöglichkeiten zu jeder Folge findest Du auch auf https://studio.kreativkommune.org/podcast und eine Übersicht über die weiteren Podcasts von mir gibt es auf https://www.schlicksbier.com/podcast

Wichtig sind uns nur folgende Grundfeststellungen:
Man muss keine extrem tiefen Taschen haben, um in das digitale Mittelformat einzusteigen. Wenn man auf den Autofokus verzichten kann, erhält man qualitativ hervorragende Linsen, die es auch in Sachen Schärfe durchaus mit den GF-Linsen aufnehmen können, zu einem Bruchteil des Preises. Mit genügend Geduld und der Lust am Suchen, bekommt man ein gesamtes Brennweiten-Set von Altgläsern für die Fujifilm GFX50 zum Preis von noch nichtmals einer GF-Linse.
Die Fujifilm GFX50-Serie ist hervorragend geeignet für das Adaptieren von alten Objektiven. Sie hat ein sehr gutes Verhältnis von der Anzahl der Megapixel zur Größe des Sensors und bietet in der Kombination mit den jpeg-Rezepten die perfekte Kombination aus analoger und digitaler Welt. Es zeigt sich auch, dass der sagenumwobene „Analoglook“ zum größten Teil eben nicht am Fotofilm an sich liegt, sondern an den Gläsern selbst. Die Art des Bokehs — wie kringelig, wie cremig es ist — macht den großen Unterschied. Wer tiefer in das Thema der Fujifilm jpeg-Rezepte einsteigen möchte, dem sei die Folge 23 vom Studio Kreativkommune Podcast empfohlen (https://studio.kreativkommune.org/podcast) und in der Folge 44 haben wir explizit noch mal über die GFX-Serie geredet. Wir kommen noch gleich dazu, warum die Sensorgröße entscheidend ist, interessant war in unseren Tests auf jeden Fall, dass sehr viele Kleinbildobjektive mit keiner oder nur sehr geringer Vignettierung an der Fujifilm funktionieren.
Wir haben in den vergangenen Wochen sicherlich über 80 verschiedene Altgläser an der Fujifilm GFX50R getestet. Erstaunlicherweise erwies sich nur ein kleiner Teil als gar nicht geeignet. Viele haben uns eher durch ihre Leistung fasziniert. Die folgende Auswahlliste ist unsere (subjektive) Empfehlung quer durch alle Brennweiten für Linsen, die für die GFX50 — aber auch andere Digitalkameras — sehr gut nutzbar sind, auch wenn man beim Mittelformat natürlich in sehr vielen Fällen mit zumindest leichter Vignettierung rechnen muss.
Die Beispielbilder mögen nicht immer perfekt sein — es war uns wichtiger das ganze Bild als den perfekten Bildausschnitt zu zeigen.
Die zu den Sensorformaten angegebene Auflösung ist nicht zufällig ergänzt worden: im Gegensatz zu den Parametern Kontrast, Schärfe, Vignettierung, Bildfeldwölbung oder chromatische Aberrationen kennzeichnet das Auflösungsvermögen eine inhärente physikalische Grenze von Objektiven, die nicht überschritten oder in der Postproduktion verbessert werden kann. Kleinbildobjektive wurden bestenfalls für niedrig empfindlichen Filme wie den Fuji Velvia 50 oder den Fuji Neopan Acros 100 optimiert, also maximal für eine Auflösung von ca. 100 Linienpaare pro Millimeter. Am Vollformat entspräche das in etwa den Sensorgrößen von 24 bis maximal 36 Megapixel, bei APS-C entsprechend 12 bis 16 Megapixel. Der Sensor der Fuji GFX 50R/S/SII bringt im Vollformatmodus ebenfalls 36 Megapixel. Als Faustregel gilt somit, dass der Sinn oder Unsinn einer leistungsangemessenen Verwendung von Altglas zunächst von der Pixeldichte des belichteten Sensors abhängt. Da die höchste Auflösungsleistung der meisten Objektive erst im Blendenbereich f/5.6 bis f/11 erreicht wird, ist es keine Überraschung, warum diese Objektive vor allem bei Offenblendaufnahmen an modernen Vollformatsensoren von 42 oder gar 60 Megapixel zu Fotos mit geringer Detailzeichnung führen und den modernen Objektiven hoffnungslos unterlegen erscheinen, die für diese Sensoren optimiert wurden. Entsprechendes gilt für APS-C-Sensoren mit 24 oder 26 Megapixeln. Nur einige erstklassige Altgläser können diese Sensoren mit einer hohen Detailzeichnung bedienen, selbst da gilt meistens, dass um mindestens eine Blendenstufe abgeblendet werden muss. Kameras mit hochauflösenden Sensoren schließen die Verwendung von alten Objektiven der analogen Ära nicht aus, nur muss man wissen, dass Prints oder 1:1-Wiedergaben nur die Leistungen an der Auflösung von lichtempfindlichen Trägern wiedergeben, für die sie nie gerechnet und gebaut wurden.
Die Hinweise zu Vignettierungen beziehen sich vor allem auf die für die Portraits präferierten Offenblenden. Sie sind zudem teilweise nicht nur von der Blende sondern auch vom Fokusabstand abhängig.
Canon nFD 28mm f/2.8
Bajonett: Canon FD
Blendenstufen: f/2.8 – f/22
Blendenlamellen: 5
Filtergewinde: 52mm
Gewicht: 170 g
Gebrauchtpreise: unter 100 Euro
KB-Äquivalenz (24-36MP) der Bildwirkung an anderen Sensoren (gerundet):
APS-C (12-16MP): 42mm f/4.2
GFX (50MP): 22mm f/2.2
Auflösungsvermögen, Kontrast und Schärfe des Canon nFD (nFD kennzeichnet die neuere FD-Version ab 1979) sind bereits ab Offenblende f/2.8 gut. Eines der besten 28mm f/2.8-Objektiven der großen japanischen Hersteller.
Vignettierung/Besonderheiten an der Fujifilm GFX 50R: Deutlicher Helligkeitsabfall am Rand, der in der Regel bearbeitet werden muss. In der RAW-Entwicklung leicht zu entfernen (siehe Beispiel). Trotz allem: unter allen getesteten Weitwinkel-Objektiven das mit der geringsten Vignettierung.

Minolta MC W.Rokkor-HH 35mm f/1.8
Bajonett: Minolta SR (MC, MD)
Blendenstufen: f/1.8 – f/16
Blendenlamellen: 6
Filtergewinde: 55mm
Gewicht: 415 g
Gebrauchtpreise: ab 150 Euro
KB-Äquivalenz (24-36MP) der Bildwirkung an anderen Sensoren (gerundet):
APS-C (12-16MP): 52mm f/2.7
GFX (50MP): 28mm f/1.4
Seit der Vorstellung auf der Photokina 1968 galt das robuste und manuell erstklassig zu fokussierende Minolta lange Zeit als das beste 35mm-Objektiv auf dem Markt. Abgeblendet kommt das Auflösungsvermögen an 24-36MP-Digitalsensoren (KB) nicht ganz an sehr gute 35mm f/2.8 heran, ist dafür aber schon bei Offenblende vorhanden, wo es außerdem ein sehr angenehmes Bokeh erzeugt. Nachteil ist die Empfindlichkeit für Gegenlicht, eine Sonnenblende und Vermeidung von einfallendem Sonnenlicht ist zu empfehlen.
Vignettierung/Besonderheiten an der Fujifilm GFX 50R: Starker Helligkeitsabfall an den Ecken, der ein deutliches Eingreifen erfordert, aber eins der schönsten Bokehs in der 35mm Kategorie. Es ist ein richtiges Hassliebe-Objektiv von mir, inzwischen nehme ich wegen der starken Vignettierung allerdings nur noch das Yashica ML 35mm f/2.8 mit … Für KB bleibt das Rokkor aber ein absoluter Tipp.

Olympus Zuiko Shift 35mm f/2.8
Bajonett: Olympus OM
Blendenstufen: f/2.8 – f/22
Blendenlamellen: 6
Filtergewinde: 49mm
Gewicht: 310 g
Gebrauchtpreise: ab 300 Euro
KB-Äquivalenz (24-36MP) der Bildwirkung an anderen Sensoren (gerundet):
APS-C (12-16MP): 52mm f/4.2
GFX (50MP): 28mm f/2.2
Das Zuiko Shift 35mm f/2.8 war das erste Shift-Objektiv von Olympus, Mitte der 1980er Jahre folgte eine mehrfachvergütete Version mit besserem Kontrastverhalten. Das Objektiv verfügt nur über eine Vorwahl-Druckblende und besitzt keine automatische Springblende. Nach Scharfstellung wird über die Abblendtaste am Objektiv auf die Arbeitsblende gestellt.
Vignettierung/Besonderheiten an der Fujifilm GFX 50R: Höchste Randschärfe aller getesteter 35mm Objektive. Vignettierung in den äußeren Ecken bei Offenblende, bei klassischen Arbeitsblenden für dieses Objektiv (Landschaft, Architektur) nicht vorhanden.

Yashica ML 35mm f/2.8
Bajonett: Contax/Yahica (C/Y)
Blendenstufen: f/2.8 – f/16
Blendenlamellen: 6
Filtergewinde: 52mm
Gewicht: 230 g
Gebrauchtpreise: ab 50 Euro
KB-Äquivalenz (24-36MP) der Bildwirkung an anderen Sensoren (gerundet):
APS-C (12-16MP): 52mm f/4.2
GFX (50MP): 28mm f/2.2
Im Bereich der guten 35mm-Objektive zeigt das Yashica ML 35mm f/2.8 bei Offenblende ein sehr schönes und nicht zu unruhiges Bokeh bei guten Kontrasten und ausreichender Schärfe. Ab f/4 zeichnet es wie die bekannteren Wettbewerber von Nikon, Minolta oder Canon scharf ab, ist aber noch verhältnismäßig günstig zu bekommen. Preis-Leistungs-Tipp.
Vignettierung/Besonderheiten an der Fujifilm GFX 50R: Sehr cremiges Bokeh bei Offenblende. Korrigierbarer Helligkeitsabfall an den Rändern.

Carl Zeiss Planar T* 50mm f/1.7
Bajonett: Contax/Yahica (C/Y)
Blendenstufen: f/1.7 – f/16
Blendenlamellen: 6
Filtergewinde: 55mm
Gewicht: 195 g
Gebrauchtpreise: ab 100 Euro
KB-Äquivalenz (24-36MP) der Bildwirkung an anderen Sensoren (gerundet):
APS-C (12-16MP): 75mm f/2.5
GFX (50MP): 40mm f/1.4
Das Planar existiert als Marke bereits seit 1897 und wurde vom Zeiss-Chefkonstrukteur Paul Rudolph entworfen. Da die frei stehenden Linsen zu großen Reflexionen führten, war anfangs es bis zur Erfindung von Mehrschichtvergütungen dem Zeiss Sonnar (1931) und sogar Rudolphs Zeiss Tessar (1902) unterlegen.
Das Carl Zeiss Planar 50mm f/1.7 steht meist im Schatten seines großen Bruders, dem Planar T* 50mm f/1.4 (Preise ab 250 Euro für gut erhaltene Exemplare). Neben der geringeren Lichtstärke ist die deutlich billigere Verarbeitung mit viel Plastik der Hauptgrund. Optisch und bezüglich des gravierenden Preisunterschiedes ist es dem 1.4 meist vorzuziehen, das 1.7er zeigt wohl die am besten korrigierten Abbildungsleistung bei Offenblende, während das 1.4er an Digitalsensoren ähnliche Überstrahlungen und Unschärfen zeigt die 1.4er anderer Hersteller. Das Planar zeigt bei normalen Auflösungsleistungen ein hervorragendes Kontrastverhalten auch im Detailkontrast der Kanten und bildet die Übergänge zu den Unschärfen sehr ausgewogen ab.
Vignettierung/Besonderheiten an der Fujifilm GFX 50R: Deutlicher Helligkeitsabfall in den Ecken. Wird aber absolut wettgemacht durch ein sehr angenehm cremiges Bokeh mit schönem Vintage-Vibe. Nachtrag Mai 2022: Leider kommt dieser besondere Vintage-Vibe eigentlich nur komplett offenblendig rüber, schon einmal abgeblendet und der Look ändert sich dramatisch. Inzwischen würde ich in der Kategorie zum Ashai SMC Takumar 55/1.8 greifen. Dazu wird es später auch noch mal einen gesonderten Blockbeitrag geben …


Auto-Revuenon MC 50mm f/1.4
Bajonett: Pentax-K
Blendenstufen: f/1.4 – f/22
Blendenlamellen: 6
Filtergewinde: 49mm
Gewicht: 280 g
Gebrauchtpreise: schwankend, um 50 Euro
KB-Äquivalenz (24-36MP) der Bildwirkung an anderen Sensoren (gerundet):
APS-C (12-16MP): 75mm f/2.1
GFX (50MP): 40mm f/1.1
Revuenon war die Objektivbezeichnung der Handelsmarke Foto Quelle. Ähnlich der Marke Porst ist es faktisch unmöglich, die eigentlichen Hersteller zu ermitteln, oft gab es selbst innerhalb von Versionsvarianten im Laufe der Zeit auch unterschiedliche Produzenten wie Cosina, Chinon, Tomioka, Kiron oder Komine. Die Firmen kauften größere Chargen günstiger, kompletter Kamerasysteme in Japan oder der Sowjetunion ein und vermarkteten sie unter eigenem Label. Zielgruppen waren preisbewusste Hobby- und Amateurfotograf*innen, denen in der Regel kleinformatige Abzüge für Fotoalben reichte. Da die Anforderungen an solche Objektive keinen ambitionierten oder gar professionellen Ansprüchen genügen mussten, taugen diese Objektive in der Regel auch nicht für das Adaptieren an Digitalkameras. Eine der Ausnahmen dieser Regel ist das Auto-Revuenon MC 50mm f/1.4. Hier geht es um die Version mit 6 Blendenlamellen, die in meinen Test mit mehren Exemplaren der mit 8 Lamellen überlegen war, das lediglich ein etwas schöneres Bokeh zeigt. Bei Offenblende ist das hervorragend verarbeitete Auto-Revuenon zwar dem erstklassigen Canon nFD 50mm f/14 eindeutig unterlegen, dafür bietet es ab f/2 bereits gute und ab f/4 sogar exzellente Leistungen über den gesamten Bildkreis hinweg. Preistipp.
Vignettierung/Besonderheiten an der Fujifilm GFX 50R: Deutliche Vignettierung in den Ecken bei Offenblende, auf f8 abgeblendet ein absolutes Schärfemonster. Von allen getesteten Normalbrennweiten war dies tatsächlich per Augenschein das schärfste Objektiv — auch im Randbereich!

Unschöne Vignettierung offenblendig

Bei Blende 8 aber ein absolutes Schärfewunder bis in die Randbereiche – und das zu dem Preis!
Zenit Helios MC 77M-4 50mm f/1.8
Bajonett: M42
Blendenstufen: f/1.8 – f/16
Blendenlamellen: 6
Filtergewinde: 52mm
Gewicht: 250 g
Gebrauchtpreise: unter 100 Euro
KB-Äquivalenz (24-36MP) der Bildwirkung an anderen Sensoren (gerundet):
APS-C (12-16MP): 75mm f/2.7
GFX (50MP): 40mm f/1.4
Das Helios 77M-4 gehört wie das Helios 44M zu den sowjetischen Weiterentwicklungen des Helios 44. Im Vergleich zum Helios 44-2 zeigt das Helios 77M-4 nicht nur eine um 8 mm verkürzte Brennweite, die Grundschärfe ist besser und umfasst einen größeren Mittenbereich, auch die Kontraste zeigen sich deutlicher. Im Nahbereich werden Unschärfekreise zwar mit dem typischen Kringel-Bokeh abgebildet, aber nicht so stark wie das ursprüngliche Helios. Das Objektiv ist somit universeller einsetzbar, aber seltener und oft etwas teurer.
Vignettierung/Besonderheiten an der Fujifilm GFX 50R: Deutlicher Helligkeitsabfall an den Rändern. In der Regel muss die Bildbearbeitung heran. Trotzdem ist es wie das vorherige Objektiv quasi ein Pflichtkauf: Abgesehen davon, dass es ein sehr schönes Bokeh hat, ist es eins der wenigen russischen Objektive, die offenblendig auch in der Ferne scharf abbilden.

Zenit Helios 44-2 58mm f/2.0
Bajonett: M42
Blendenstufen: f/2.0 – f/16
Blendenlamellen: 6
Filtergewinde: 49mm
Gewicht: 250 g
Gebrauchtpreise: schwankend, um 50 Euro
KB-Äquivalenz (24-36MP) der Bildwirkung an anderen Sensoren (gerundet):
APS-C (12-16MP): 87mm f/3.0
GFX (50MP): 46mm f/1.6
Das Helios 44 (-2) ist eine sowjetische Kopie des Carl Zeiss Biotar 58mm f2. Wie das Planar beruhte das von Willy Merté gerechnete Biotar auf dem sogenannten Gaußschen Doppelobjektiv. Es gab als zweite Variante das seltene Biotar 75mm 1.5, das jedoch zu Preisen im vierstelligen Bereich gehandelt wird. Carl Zeiss Jena baute das 58er Biotar bis 1961 weiter in einer Stückzahl von 300.000 Exemplaren, in der DDR war es die anspruchsvolle Lösung für die Exakta, Praktica und Contax. Die sowjetische Kopie war dagegen eine Art Kit-Linse für die Zenit-Kameras und wurde ebenfalls in sehr hohen Stückzahlen gefertigt. Im Vergleich zum DDR-Biotar unterliegen sowjetische Objektive ud insbesondere das Helios einer größeren Fertigungstoleranz. Daraus folgende, negative Testberichten berichten dann oft von fehlender Schärfe auch in der Bildmitte. Ein gutes, meist späteres Exemplar vorausgesetzt, bildet ein Biotar oder Helios-44 auch an Digitalsensoren ausreichend scharf in der Bildmitte ab und zeigt das ausgeprägte „Swirly Bokeh“.
Vignettierung/Besonderheiten an der Fujifilm GFX 50R: In der Mitte auch bei Offenblende knackscharf. Keinerlei Vignettierung.


Minolta MC Rokkor-PF 85mm f/1.7
Bajonett: Minolta SR (MC, MD)
Blendenstufen: f/1.8 – f/22
Blendenlamellen: 6
Filtergewinde: 55mm
Gewicht: 460 g
Gebrauchtpreise: ab 250 Euro
KB-Äquivalenz (24-36MP) der Bildwirkung an anderen Sensoren (gerundet):
APS-C (12-16MP): 127mm f/2.5
GFX (50MP): 67mm f/1.3
Wie das MC-Rokkor-HH 35mm f/1.8 oder das bekannte MC Rokkor-PG 58mm f/1.2 stellte Minolta das MC Rokkor-PF 85mm f/1.7 als Neuerung zur Photokina 1968 vor. Basierend auf der Planar-Rechnung bescheinigten Testberichte dem Objektiv eher durchschnittliche Leistungen im Vergleich zur Konkurrenz. Bemängelt wurden vor allem fehlende Schärfe bei den Anfangsblenden f/1.7 und f/2.8. Es stand immer wieder eine berechtigte Vermutung im Raum, dass Minolta diese Abbildungseigenschaften beabsichtigt hatte. Erstens gab es für die Porträtfotografie spezielle Weichzeichner-Vorsatzlinsen, zweitens brachte Minolta als Nachfolger ein schon bei Offenblende extrem scharfes und hoch auflösendes 85mm f/2 zusammen mit einem „Variosoft“ Weichzeichner-Porträtobjektiv heraus.
Bei Offenblende neigt das MC Rokkor-PF 85mm f/1.7 tatsächlich zu fehlender Schärfe und Kontrastschwäche bei ausreichendem Auflösungsvermögen, zeigt aber einen weichgezeichneten Hintergrund. Ab f/4 wird das Objektiv scharf mit sehr guter Detailzeichnung.
Vignettierung/Besonderheiten an der Fujifilm GFX 50R: Keine störende Vignettierung. An der GFX ist auch offenblendig eher kein Schwächeln in der Schärfe so stark wahrzunehmen — es wirkt eher wie ein Duto-Filter: Haut softer, aber Augen durchaus mit der gewünschten Schärfe.


Tokina AT-X MACRO 90mm f/2.5
Bajonett: Minolta SR, C/Y (Contax/Yashica), Canon FD, Nikon F, Olympus OM, Pentax K
Blendenstufen: f/2.5 – f/32
Blendenlamellen: 8
Filtergewinde: 55mm
Gewicht: 530 g
Gebrauchtpreise: ab 200 Euro
KB-Äquivalenz (24-36MP) der Bildwirkung an anderen Sensoren (gerundet):
APS-C (12-16MP): 135mm f/3.8
GFX (50MP): 71mm f/1.9
Ende der 1970er Jahre beauftragte die US-amerikanische OEM-Firma Vivitar das japanische Unternehmen Tokina damit, ein 90mm Makroobjektiv zu bauen. Heraus kam das Vivitar Series 1 90mm f/2.5, das zu den besten Makroobjektiven in diesem Brennweitenbreich gehörte. Rund 10 Jahre später baute Tokina den direkten Nachfolger mit identischer Linsenarchitektur, aber verbesserter Vergütung und in einem leichteren Gehäuse, das legendäre Tokina AT-X MACRO 90mm f/2.5. Auf Grund des Renderings der Unschärfekreise und Hintergründe „Bokina“ genann, gehört das Tokina bis heute mit zu den besten Altgläsern, übertroffen wurde es in dieser Brennweite nur von den späteren und erheblich teureren Olympus OM Zuiko Auto-Macro 90mm f/2.0 und dem Carl Zeiss Makro-Planar 100mm f/2.0.
Das Tokina AT-X MACRO 90mm f/2.5 zeigt bereits bei Offenblende eine sehr gute Schärfe in der Bildmitte und eignet sich da bereits für scharfe Porträtfotos bei gleichzeitig weichgezeichnetem Hintergrund und schönem, ausgewogenem Bokeh. Schon ab f/4 und f/5.6 erreicht das Objektiv seine besten Leistungen, es ist scharf über den gesamten Bildkreis. Der Vorteil der Objektivrechnung besteht nicht nur in der Möglichkeit von Makroaufnahmen bis Faktor 1:2, die Leistungen bleiben von Nah- bis Fernbereich erstklassig. Leider ist das Tokina wie viele Altgläser empfindlich für Gegenlicht und neigt zu unschönen Flares, eine Gegenlichtblende ist unbedingt zu empfehlen.
Vignettierung/Besonderheiten an der Fujifilm GFX 50R: Keine Vignettierung bei normaler Verwendung – bei extremen Close-Ups durch den extrem langen Fokusweg eines Macros eine sehr starke Vignette. Fantastische Mischung aus knackiger Schärfe und schönem Bokeh. Für mich die beste Allround-Portraitlinse an der GFX.

Keine Vignettierungen bei normaler Anwendung

Bei extremem Closeups hat man eine sehr lange Fokussstrecke, bei der sich das Objektiv deutlich verlängert, was zu starker Vignettierung führt. Croppen und gut ist allerdings …
SMC Pentax-M 100mm f/2.8
Bajonett: Pentax K
Blendenstufen: f/2.8 – f/22
Blendenlamellen: 6
Filtergewinde: 49mm
Gewicht: 225 g
Gebrauchtpreise: ab/um 100 Euro
KB-Äquivalenz (24-36MP) der Bildwirkung an anderen Sensoren (gerundet):
APS-C (12-16MP): 150mm f/4.2
GFX (50MP): 80mm f/2.2
Das kleine Pentax-M 100mm f/2.8 gehört eher zu den unterschätzten Objektiven in der großen Liga der 100mm-Objektive. Vergleichbar ist das Pentax mit dem Olympus Zuiko Auto-T 100mm f/2.8, das aber teurer ist. Die Stärke des Pentax liegt in der Schärfe schon bei Offenblende. Nicht so überragend wie das Tokina 90mm f/2.5, dafür mit nur 225 Gramm perfekt geeignet für das „kleine Besteck“ in der Fototasche.
Vignettierung/Besonderheiten an der Fujifilm GFX 50R: Keine Vignettierung.

Mamiya Auto Sekor 135mm f/2.8
Bajonett: M42
Blendenstufen: f/2.8 – f/22
Blendenlamellen: 6
Filtergewinde: 55mm
Gewicht: 310 g
Gebrauchtpreise: unter/um 50 Euro
KB-Äquivalenz (24-36MP) der Bildwirkung an anderen Sensoren (gerundet):
APS-C (12-16MP): 200mm f/4.2
GFX (50MP): 105mm f/2.2
Mamiya ist zwar bekannt für das analoge Mittelformat, das Unternehmen hat aber auch mehrere 35mm-Systeme mit teilweise hervorragenden Objektiven hergestellt, die meisten Rolleinare stammen ebenfalls von Mamiya. In der großen Riege der 135mm-Objektive gibt es ausnahmslos von allen großen Herstellern gute bis sehr gute Objektive mit der Anfangsblende f/2.8. Eine der Ausnahmen stellt bezüglich der Abbildungsleistung das Mamiya Auto Sekor 135mm f/2.8 dar, dass über ein sehr schönes Bokehverhalten und ausreichender Schärfe bei Offenblende verfügt. Preislich liegt das Objektiv darüberhinaus im untersten Bereich des Feldes, also ein Preistipp.
Vignettierung/Besonderheiten an der Fujifilm GFX 50R: Deutliche Vignettierung in den äußeren Ecken. Es wird aber durch das cremige, sehr klassische Bokeh wettgemacht. Und dann noch der extrem attraktive Preis!


Jupiter-37A MC 135mm f/3.5
Bajonett: M42
Blendenstufen: f/3.5 – f/22
Blendenlamellen: 12
Filtergewinde: 52mm
Gewicht: 410 g
Gebrauchtpreise: ab 50 Euro
KB-Äquivalenz (24-36MP) der Bildwirkung an anderen Sensoren (gerundet):
APS-C (12-16MP): 200mm f/5.3
GFX (50MP): 105mm f/2.8
Das Jupiter-37A MC 135mm f/3.5 ist ein modifizierter Nachbau des Carl Zeiss Sonnar 135mm f/3.5. Mit üppigen 12 Blendenlamellen garantiert es auch abgeblendet ein gleichmäßiges, rundes Bokeh. Die MC-Variante mit Mehrschichtvergütung ist vorzuziehen, die einfach vergütete Version ist extrem gegenlichtempfindlich. Das Jupiter mit den unscheinbaren Daten bildet schon bei Offenblende an in kontrastreichen Bildbereichen scharf ab, Flächenbereiche und Hintergründe bleiben dabei ausgewogen mit leichter Weichzeichnung. Damit ist das Objektiv perfekt für Porträts geeignet und unterscheidet sich in der Bildwirkung grundlegend von den standardisierten Abbildungseigenschaften der meisten 135er-Objektive. Im Nahbereich ist darauf zu achten, dass der hintere Auszug seitlich blankes Metall offenlegt. Was bei Filmmaterial kein Problem darstellte, führt bei einfallendem Gegenlicht an reflektierenden Digitalsensoren schnell zu vagabundierendem Lichtreflexen, die zu kontrastlosen Bildern führen können. Eine Gegenlichtblende ist dringend zu empfehlen.
Vignettierung/Besonderheiten an der Fujifilm GFX 50R: Vignettierung bei Halbkörperportraits vernachlässigenswert, bei nahen Portraits harte Vignette in den äußeren Ecken.

Keine Vignettierungsprobleme mit genügend Abstand …

Kleine, aber sehr harte Vignette bei nahen Portraits.
Minolta MC/MD Tele Rokkor 200mm f/4
Bajonett: Minolta SR (MC, MD)
Blendenstufen: f/4 – f/22
Blendenlamellen: 6
Filtergewinde: 55mm
Gewicht: 520 g
Gebrauchtpreise: ab 50 Euro
KB-Äquivalenz (24-36MP) der Bildwirkung an anderen Sensoren (gerundet):
APS-C (12-16MP): 300mm f/6
GFX (50MP): 158mm f/3.0
Das Minolta MC/MD Tele Rokkor 200mm f/4 mit einem sehr guten Auflösungsvermögen gehört zu den schärfsten 200er Objektiven der späten 1970er Jahre, das auch an Digitalkameras eine hervorragende Leistung bringt und dabei einen angenehmen Unschärfeverlauf zeigt.
Vignettierung/Besonderheiten an der Fujifilm GFX 50R: Fast unbrauchbar bei hellen Hintergründen, da das Objektiv aber einen sehr schönen Look hat, kann man es zu dem Preis durchaus mitnehmen und dann sinnvoll einsetzen, wo die Vignettierung kaum bemerkbar ist …

Minolta MD ZOOM 35-70mm f/3.5 (Macro)
Bajonett: Minolta SR (MC, MD)
Blendenstufen: f/3.5 – f/22
Blendenlamellen: 7
Filtergewinde: 55mm
Gewicht: 355 g
Gebrauchtpreise: ab 50 Euro
KB-Äquivalenz (24-36MP) der Bildwirkung an anderen Sensoren (gerundet):
APS-C (12-16MP): 52-105mm f/5.3
GFX (50MP): 28-55mm f/2.8
Das späte Minolta MD ZOOM 35-70mm f/3.5 mit Macroeinstellung ist erheblich besser als die Vorgängerversion ohne Macrofunktion. Verglichen mit den Zooms seit den späten 1990er Jahren sind fast alle Objektive früherer Jahrzehnte weit unterlegen bezüglich Lichstärke, Auflösung, Schärfe und Objektivkorrekturen. Eine Ausnahme von Minolta ist dieses Zoom, das in seinem Brennweitenbereich schon bei Offenblende scharfe und kontrastreiche Bilder liefert, wenn auch erwartungsgemäß nicht ganz auf dem Niveau der besten Festbrennweiten.
Vignettierung/Besonderheiten an der Fujifilm GFX 50R: Sehr deutliche und große Vignette bei 35mm, Vignette verschwindet ab ca. 43mm nahezu – nur noch ganz leichte Abdunklung. Angesichts des Preises ist das Schwächeln bei den Anfangsbrennweiten mehr als verschmerzbar.

Minolta MD 75-150mm f/4
Bajonett: Minolta SR (MC, MD)
Blendenstufen: f/4 – f/32
Blendenlamellen: 6
Filtergewinde: 49mm
Gewicht: 445 g
Gebrauchtpreise: unter 100 Euro
KB-Äquivalenz (24-36MP) der Bildwirkung an anderen Sensoren (gerundet):
APS-C (12-16MP): 112-225mm f/6
GFX (50MP): 60-120mm f/3.0
Das Minolta MD 75-150mm f/4 wurde von 1981 bis 1984 gebaut und ist im Gebrauchtmarkt nicht oft anzutreffen. Dieses Minolta-Zoom aus der letzten MD-Baureihe ist so gut, dass es nahezu mit den besten Festbrennweiten im Bereich 85-135mm mithalten kann. Das Zoom zeigt überdies ein hervorragendes Gegenlichtverhalten und weniger chromatische Aberrationen als die meisten Festbrennweiten.
Vignettierung/Besonderheiten an der Fujifilm GFX 50R: Absolutes Schärfewunder für einen Zoom. Probleme mit Vignettierung – die ist relativ klein, dafür aber sehr hart. Angesichts dessen, dass es cropbar ist, ist das Zoom angesichts der Schärfe und des Preises trotzdem ein Tipp.

Weiterführende und hilfreiche Links
http://allphotolenses.com/lenses
Eine große Datenbank für nahezu alle (alten) Objektive mit relevanten Daten, teilweise mit Erläuterungen und Verweisen.
Nicht nur für Olympus OM-Objektive eine gute und inhaltlich umfassende Anlaufstelle, hier werden auch andere Hersteller genannt, beschrieben, gezeigt und mit Links zu weiterführenden Informationen aufgelistet.
https://www.digicamclub.de/forumdisplay.php?f=219
Der Name „Digicamclub“ täuscht ein wenig, hier dreht es sich weniger bis gar nicht um aktuelle Digitalkameras. Viele aktive User*innen sind seit den Urzeiten der etsen Versuche dabei, alte Objektive an Digitalkameras zu bringen, es geht also vorwiegend um die Adaption und um Tests jeder Form von Altglas, inklusive Vergrößerungsobjektiven, Projektionslinsen oder sonstige gläserne Exoten. Eine Forenanmeldung lohnt sich immer, da auch in geschlossenen Unterforen immer wieder interessante Fotos gezeigt werden und Diskussionen stattfinden.
Phillip Reeve hat auf seiner Website vor allem ältere Beiträge zu umfassenden Tests von Altglas verschiedener Hersteller an Vollformatkameras.
https://theothersideofbokeh.wordpress.com
Ein hochinteressantes Blog mit aufwendigen, aussagekräftigen und umfangreichen Vergleichstests an Vollformatkameras.
https://www.altglas-container.de/index.php
Ebenfalls eine kleine, aber umfangreiche Seite mit zahlreichen Vorstellungen von Manuellfokus-Objektiven inklusive Beispielfotos.
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Hallo Erik,
wie sieht es denn mit der GFX100/S und KB-Altglas aus? Werden da die Bilder nicht scharf werden aufgrund einer zu hohen Pixeldichte? Was ist wenn ich die JPGs in geringerer Auflösung aufnehme, wird dass das Ergebnis verbessern?
Ja, generell wird man auch bei der GFX100 das Problem haben, dass der Sensor zu hochgezüchtet für das Auflösungsvermögen der Altgläser sein wird. Und auch da wird es Ausnahmen geben, die werden aber relativ rar gesät sein.
Wenn ich nun an einer GFX100 Altgläser (zusätzlich – denn nur dafür lohnt es in meinen Augen nicht) nutzen möchte, dann würde ich die Bildgröße ändern. Ich nehme an, dass Du das auch meintest und nicht die Speicherform des jpegs (normal statt super fine z.B.) …
Danke für die wirklich gute Übersicht und fundierten Kommentare. Sehr hilfreich.
Kurz zur Verwendung auf einer GFX100. Ich sehe dies gleich, der Sensor der GFYX löst höher auf als die meisten Vintage Linsen auflösen können. Doch was ist der visuelle Effekt?
Wird das Bild „schlechter“ als bei einer GFX 50, oder muss man einfach davon ausgehen, dass man nicht die gesamte Auflösung der GFX 100 nutzen kann, d.h. z.B. nicht so gross vergrössern kann oder beim Print nicht mit der vollen Auflösung einsteigt?
Grundsätzlich werden alle Objektive, die nicht das Auflösungsvermögen für den GFX100-Sensor haben, ein Motiv mit geringerer Detailzeichnung abbilden. Bemerkbar macht sich das visuell an den Pixelkanten von hellen und dunklen Bildbereichen, die dann nicht klar genug voneinander getrennt dargestellt werden, diese Kanten verschwimmen sozusagen etwas. Durch diesen Effekt leidet nicht nur das Kontrastverhalten, sondern auch die Schärfewahrnehmung. Der Effekt ist mit einem globalen, leichten Weichzeichnereffekt vergleichbar. Schärfe und Kontrast lassen sich wie bei Weichzeichnerfiltern auch in der Postproduktion nicht verbessern.
Da das Auflösungsvermögen vor allem in den ersten Blendenstufen am geringsten ist, eignen sich Aufnahmen mit Offenblende an der GFX100 deshalb nur dann, wenn diese Wirkung erwünscht ist. Die besten der empfohlenen Objektive werden allenfalls bei Blende f/5.6 bis f/11 befriedigende Resultate ermöglichen, weil in diesem Brennweitenbereich das Auflösungsvermögen nahezu aller Objektive am höchsten ist.
Wenn Du Altglas verwenden möchtest, kannst an der GFX100 auch mit 8.256 x 6.192 Pixeln fotografieren (also 51 MP), damit würdest Du zu den gleichen Ergebnissen kommen wie die hier gezeigten Fotos mit der GFX50.
Hallo Erik,
vielen Dank für deine interessanten Ausführungen.
Wie schätzt du die Verwendung eines Speedboosters an einer APS-C-Fuji ein? Wenn man dann noch die Größe der JPEGs runterdreht (also nicht die vollen 24 oder 26 Megapixel nutzt) sollten sich die Ergebnisse doch eigentlich stark verbessern – oder?
Was genau erhoffst Du Dir denn von einem Speedbooster zu erreichen? Generell ist es — wie bei allem Fotoequipment — eine Religionsfrage, bei der beide Seiten vehement streiten, dass „ihre“ Seite die richtige ist, wobei die Mehrheit in die Richtung tendiert, dass mit einem Speedbooster die Bildqualität eher schlechter wird. Was auf jeden Fall GANZ sicher ist, dass Du die Qualität und die Problematik in Hinsicht auf Pixel-Menge pro Sensorgröße nicht verbesserst. Persönlich habe ich aber keine Erfahrung damit.
Generell ist, wie oben für die GFX100 beschrieben, eine Auflösungsverringerung eine Möglichkeit, um mit Altglas bei „kritischen“ Pixekdichten noch vernünftig fotografieren zu können.
Hallo Erik,
das ist ein wirklich sehr bemerkenswerter Artikel incl. Podcast. Sehr schöne Mischung aus technischer Bewertung, historischen Details zu den verwendeten Linsen, Anwendbarkeit im GFX System. Großartig. Vielen Dank für Dein/Euren Einsatz.
Michael
Hallo, spannendes Thema. Ich würde gern ins Mittelformat von Fuji einsteigen. Ich möchte nicht zwingend ‚ALTGLAS‘ verwenden aber zum. erstmal mit den Fuji X Mount Linsen probieren. Daher meine Frage: kann man die Fuji X Mount Objektive an einer FUJIFILM GFX-50S II per Adapter verwenden? Ich konnte dazu bisher im Netz nichts finden und wäre über jeden Tipp dankbar.
VG Jana
Selbst wenn man es theoretisch über Umwege adaptieren könnte, macht es leider keinen Sinn. Fujifilm XF-Objektive sind für APS-C gerechnet, selbst an Vollformat-Kameras werden sie also schon vignettieren. An der GFX dürfte es dann ganz unbrauchbar sein. Wie wir hier gezeigt haben, muss man ja in Teilen schon kämpfen um völlig vignettierungsfreie Vollvormat-Objektive zu finden … 🙂
Insofern bleibt einem tatsächlich nur Altglas oder auch moderne Vollformat-Objektive, die teilweise mit dem richtigen Adapter auch zu AF in der Lage sind.
Hallo Eric,
was für ein sympathischer, interessanter und kompetenter Podcast.
Sehr viel interessante Informationen, Anregungen und Erklärungen.
Bin selber 2018 auf Fuji umgestiegen (XT2) und mag diese Kameras sehr (optisch, haptisch, Farben, Filmsimulationen….usw.)
manchmal will ich sie einfach nur in die Hand nehmen.
Um so länger ich damit fotografiere, um so mehr haben mich vor allem auch die
älteren Modelle interessiert und so habe ich recherchiert und wollte mir eine XPRO 1 kaufen,
erst fand ich kein passendes Angebot, aber mir lief dafür eine XE1 (gleicher Sensor 1, Generation) sehr günstig über den Weg.
Kurz nachdem ich diese Erworben habe, kam natürlich auch ein gutes Angebot für eine XPRO1, ich konnte nicht nein sagen.
Um es abzukürzen, ich habe jetzt jeweils eine Fuji aus jeder Sensorgeneration.
(XE1 bzw. XPRO1, XE2S, XT2, XT4) … und sie sind alle unterschiedlich (Button Layout und Sensor)
Am Ende habe ich immer die XE1 oder XPRO1 in der Hand.
( Ich schweife ab ;))
Zwei Altglaslinsen besitze ich auch (Minolta MC Rokkor PF 1:1.4) und ein (Jupiter 135 mm) und habe immer mal wieder damit Versuche gemacht, aber sie auch wieder weggelegt.
Parallel habe ich immer wieder in Richtung Vollformat geschaut (größerer) Sensor, wollte aber kein 2. System und irgendwie liebe ich die Fujis.
Dein Podcast hat mein Interesse wieder geweckt, vor allem, da mir die GFX 50r auch immer wieder im Kopf herumschwirrte.
Nun könnte für mich tatsächlich ein Schuh daraus werden.
Altglas kommt an die GFX, für einen anderen Look und Fuji Linsen für meine APS C Fujis.
Wenn dein Gesprächspartner zu viele Linsen hat, dann könnte ich ihm vielleicht helfen, die eine
oder andere loszuwerden;)
Nochmals vielen Dank für diesen Podcast.
Beste Grüße
Dirk
Danke für das Kompliment 🙂
Vielleicht gibt es irgendwann noch mal eine Folge zu Mittelformatlinsen an der GFX oder wie man sie sogar an einer Großbildkamera einsetzen kann. Spätestens dann sollten eigentlich alle nach so einer Kamera lechzen … 😀
Eine XPro fehlt mir auch noch. Eigentlich wollte ich mir dieses Jahr noch eine kaufen, bevor beim Modellupdate dann auch bei der XPro ein 40+ MP-Quatsch bei raus kommt. Allerdings sind die Preise für eine 3 wieder derart gestiegen und auch eine 2 für gebraucht so absurd teuer, dass ich davon wieder Abstand genommen habe und mir im nächsten Jahr lieber eine weitere GFX kaufen werde.
Bei einer XPro wäre ich nämlich auch noch mal schwach geworden, Altglas an einer APS-C zu nutzen, aber so bleibt dann eben die Trennung sauber bestehen … 🙂
Hallo Erik,
danke für deine Antwort.
Ich habe aber noch eine konkrete Frage.
Es geht um das adaptieren des Altglases.
Habe ich das im Podcast richtig verstanden, dass du
einen Novoflex Adapter von GFX auf M (Leica) verwendest und dann
einen weiteren Adapter für die Objektive z.b. Minolta, Canon usw. auf M.
Wenn ja, warum?
Ist es der Preis?
Also nur einmal den „teuren“ Novoflex“ (Mittelformat auf Kleinbild) und
dann für das jeweilige Objektiv (Canon, Minolta usw.) günstigere K&F
Adapter, also z.B. Minolta auf M.
Dann verwendet man die GFX im Kleinbild Modus, also eine Fuji Kleinbildkamera,
die ich mir immer gewünscht habe😉mit der Option auf mehr😊
Gruß
Dirk
Ja und nein :-). Die Adapter, die ich nutze, hast Du richtig verstanden (die sind auf https://www.schlicksbier.com/objektiv-adapter-fuer-die-fujifilm-gfx/ auch noch mal genauer vorgestellt), aber das hat nichts mit einem Kleinbildmodus o.ä. zu tun.
Die Adapter sind ja „dumm“ = ohne Elektronik. Die GFX hat überhaupt keine Ahnung, was da vorne dran hängt und fotografiert ganz normal mit vollem Sensor. Ob Objektive vignettieren oder nicht, hängt rein vom Bildkreis des jeweiligen Objektivs ab …
Hallo Erik,
nochmals vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Ich hoffe ich nerve nicht, wenn ja, dann immer raus damit. 🙂
Kurz nachdem ich dir geschrieben habe, bin ich über Umwege, genau auf deinen Link gestoßen.
Das die Adapter dumm sind, ist ist mir klar.
Wenn ich von Kleinbildmodus spreche, dann meine ich die Einstellung in der GFX, denn in
dieser Einstellung, wenn ich das richtig recherchiert habe, verwendet die Kamera ja nur einen Teil des Sensors (36 MP Mitte Sensor), was mir mehr als reichen würde,
also dachte ich, dass man dann quasi, mit der GFX wie mit einer Kleinbildkamera mit Kleinbild Objektiven fotografiert und vielleicht dadurch auch weniger Vignettierung hat.
Kann man das so sagen?
Gruß
Dirk
Kann man machen, aber finde ich nicht so sinnvoll. Die Objektive vignettieren sehr unterschiedlich — sowohl in Größe als auch in Qualität. Teilweise sind es softe Vignetten, die eben auch so komplett so bleiben können, teilweise kann man sie ganz leicht ohne Qualitätsverlust aufhellen und croppen kann man hinterher so oder so ja noch. Warum also da dann im Vorfeld eingreifen? Mit 50 MP hält man sich alle Optionen offen.
Hallo Erik,
auch von meiner Seite großen Respekt vor dieser Ausarbeitung.
Ich habe zwei Fragen zum Zenit Helios 44-2 58mm f/2.0.
1. Das Objektiv gibt es ja – soweit ich weiß – in 7 unterschiedliche Release-Ständen, gekennzeichnet durch die Extension-(1-7). Warum die Version-2? Aktuell bestes Preis-Leistungsverhältnis? Sind die jüngeren Optiken nicht besser vergütet?
2. Ich vermute einmal, dass auch dieses Objektiv mit der 100s nicht zum Dreamteam werden? Konkret gesagt, die Abbildung nur noch weichgespült ist?
Vielen Dank und viele Grüße
Hubi
1.) Camerapedia nennt die Zahl nach der 44 den „optical resolution index“ – „the higher number the higher is an optical resolution of lens“. Leider ging mit dieser Schärfenverbesserung aber auch der Swirl verloren und genau das ist es ja eigentlich, warum man überhaupt zu einem Helios greift ;-). Mit einem Helios 44-2 ist man in Sachen swirly bokeh ziemlich auf der sicheren Seite. Wenn es mir eh nicht um den Swirl gehen sollte, dann würde ich eher zu so was wie dem Ashai SMC Takumar 55/1.8 greifen.
2.) Ich befürchte es fast. Ich hätte das 44-2 (und einige andere Kandidaten) an der XT-4 gegen die Wand werfen können. Es gab einfach keine zufriedenstellende Schärfe bei Offenblende und 100% Ansicht. Erst mit der GFX50 sah das wieder besser aus. Wahrscheinlich wird man mit einem 44-6 dann eine bessere Chance bei der GFX100 in Sachen Schärfe haben, dafür dann aber eben auch ohne Swirl.
Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung!
Ich bin absolut kein Freund von weichgezeichneten Fotos. Heißt, die Schärfenebene sollte auch (zumindest einigermaßen) scharf sein. Was für ein 44-6 spricht, was den Swirl kostet, was dann die Frage nach dem Charme diese Objektivs überhaupt aufwirft. Hatte in der Zwischenzeit bereits über den Anschluss an mein MFT nachgedacht. Aber wenn APS-C auch rumzickt… Objektiv und Adapter kosten zwar kein Vermögen, aber etwas viel wertvolleres: Zeit.
In dem Zusammenhang noch eine andere Frage: man ließt immer wieder von Pilzbefall bei den Helios-Objekten. Betrifft dieses Problem alle Baureihen 1-7?
Es gibt eigentlich nur zwei Gründe, die für ein Helios sprechen: Der Swirl oder wenn man vor allem klassische russische Linsen nutzen möchte. Ansonsten gibt es wirklich keinen Grund, warum man zu Helios greifen sollte. Wenn es um einem v.a. um ein bezahlbares 50/55er geht, das einen eigenen Charakter hat und den GFX-Sensor ziemlich gut ausnutzt, dann sollte man zum Ashai SMC Takumar 55/1.8 greifen. Das hat auch bessere Randschärfen und bessere Schärfe auf Entfernung als das Helios.
MFT halte ich für Altglas für völlig ungeeignet. Zum einen dürfen dort auch nicht zu viele MP auf dem Sensor sitzen, sonst gibt es wieder Probleme mit der Schärfeauflösungsmöglichkeit des Objektivs, zum anderen ist der besondere „Charakter“ der Altgläser meist mehr am Rand vorhanden. Dieser Rand kommt bei einem MFT-Sensor ja so gut wie gar nicht zum Tragen.
Dass Pilz besonders häufig bei Helios sein soll, ist mir noch nicht zu Ohren gekommen. Generell ist das ja eher ein klimatisches Problem, bzw. ein Lagerungsproblem. Vielleicht wird mit den Linsen überproportional schlechter umgegangen als mit einer Zeiss-Linse? 🙂
Ich bin zufällig auf die folgende Seite gestoßen:
https://camerapedia.fandom.com/wiki/Radioactive_lenses
Ja, ein paar Linsen sind radioaktiv. Aber das ist im Prinzip Wurst, es sei denn, Du möchtest jetzt dauerhaft mit denen unter Deinem Kopfkissen schlafen ;-). Mein Kodak Aero-Ektar ist auch radioaktiv. Bedenke bei all den Linsen: Deren Radioaktivität reicht noch nicht mal aus, um den Film zu schädigen — sonst ließen sie sich ja gar nicht für die Fotografie nutzen.
Das erinnert mich aber daran, dass ich meine Frau noch mal erinnern wollte, ob sie ihren Kontakt zum Strahlenschutzbeauftragten erneuern wollte :-D. Dann würde ich das Aero-Ektar und ein, zwei andere Linsen mal durchmessen lassen und einen Blogbeitrag zu machen …
Falls aber sonst jemand einen Strahlenschutzbeauftragten oder Physik-Prof in Kiel, Lübeck oder Hamburg kennen sollte, der mal auf so was Lust hätte -> bitte Mail an mich … 😉
Hallo Erik,
nee, einen Stahlenexperten kenne ich nicht.
Dafür habe ich aber noch eine ganz andere Frage: Deine Übersicht macht bei BW 200 Schluss. Gibt es aus Deiner Perspektive nichts brauchbares darüber? Mamya hat ja z.B. mal ein 5,6/500 im Programm gehabt. Oder etwas vergleichbares?
VG
Hubi
Ich schaue halt mit der Perspektive eines Portraitfotografen auf die Sache. Da kommt man eigentlich relativ selten in die Verlegenheit, Brennweiten über 200mm einzusetzen. Will aber nicht ausschließen, dass ich mich jetzt auch mal peu a peu mehr in den Weitwinkel und in den deutlichen Telebereich reinbewegen werde … 🙂
Hallo Erik, war eine Freude euch zuzuhören. Habe mir daraufhin zur 50R schon mal diverse Linsen gekauft obwohl der Novoflex Adapter bei mir noch nicht angekommen ist. Eine Frage habe zum Olympus Zuiko Auto-T 100mm f/2.8 welches ich heute in Traumzustand bekommen habe. Aber wie kriege ich bei diesem Objektiv die gewünschten Blenden eingestellt? Diese lassen sich nur durch zeitgleiches Drücken von zwei Hebeln am Bajonett stellen sonst geht nur Offenblende. Wass zum fotografieren ziemlich unkomod wäre. Hatte bisher noch keine Begegnung mit OM Linsen. Zurückschicken und das Pentax besorgen? Liebe Grüße aus München vom Peter
Danke :-). Mit Deinem Objektiv ist sehr wahrscheinlich alles gut. Die Olys gehören zu den Linsen, für die man die Kamera (oder eben den Adapter) braucht um die Blenden verstellen zu können. Sobald die Linse im Adapter sitzt, solltest Du alle Blendenwerte dauerhaft eingestellt bekommen …
Was für einen Novoflex-Adapter hast Du bestellt? Wie im Tipp auf Leica-M? Dann nicht den Adapter von OM auf Leica-M vergessen — z.B. von K&F.
Vielen Dank Erik, du hattest Recht. Mit den Adaptern von Novoflex / Leica M und den OM Adapter darauf von K&F passt alles wunderbar. Das Olympus Zuiko Auto-T 100mm f/2.8 ist der Hammer. Es ist eine Freude damit, ebenso das Ashai SMC Takumar 55/1.8 und das Tokina 90mm Macro. Im WW Bereich gefallen mir das Canon 28mm und auch dasYashica ML 35mm f/2.8 leider gar nicht. Da bin ich noch am Suchen. Das Thema um 200mm rum wär noch interessant. Habe das Olympus Zuiko Auto-T 200mm f/4.0 mal ausprobiert da das 100er so toll ist. Das 200er geht leider gar nicht. Die Vignetierung ist hier viel zu stark. – Freu mich auf die nächsten Beiträge – Haben mir einen neuen Schub gegeben und mich ins digitale Mittelformat (aus der 50R ist dann doch noch eine 50SII geworden) gebracht!
Schöne Grüße vom Peter
Weitwinkel ist an der GFX eben der neuralgische Punkt. Ich bin bisher auch auf keine durch und durch befriedigende Linse gestoßen, wobei das Canon 28 und das Yashica 35 eben die bisher besten Optionen waren und deswegen in dieser Liste auftauchen. Sie vignettieren zwar stark, aber es ist eben a) in der Post noch zu beheben und b) waren alle anderen getesteten Linsen noch schlimmer ;-).
Wenn man mehr Geld ausgeben möchte (auch in Hinsicht auf Adapter) und einem f3,5 als Start ausreicht, dann kann man auf jeden Fall an das Mamiya Sekor 35 denken.
Allgemein passen die 645er Linsen von Mamiya sehr gut an die GFX, wobei sie mir aber fast schon „zu gut“ sind. Sehr clean und mit wenig eigenem Charakter. Deswegen greife ich bei Mittelformat-Linsen eher zu Pentacon Six Linsen, die aber im WW auch nicht wirklich brauchbares bieten.
Danke dir. Dann behalte ich das Yashica 35 mal vorerst. Ist für mich universeller als das 28er von Canon. Weitwinkel ist auch nicht meine bevorzugte Spielwiese. Habt Ihr/Du im 200er Bereich neben dem Minolta 4.0 noch was gefunden das einen Versuch Wert wäre?
Im Bereich über 135mm nehme ich z.Zt. nur Mittelformat-Objektive — wie das Kaleinar 3b (150/2.8), das MC Sonnar (180/2.8), das Jupiter 36B (250/3,5) oder das Orestegor (300/4). Aber das sind dann natürlich auch ziemliche Klopper … 😀
Schon mal als kleinen Teaser: Nils und ich werden uns im neuen Jahr noch mal zusammensetzten und unsere Empfehlungsliste mit den Erfahrungen der letzten Monate ergänzen und die Linsen nicht nur an der GFX, sondern auch an der XT-Reihe gegentesten …
Vorab , sehr schöne Fotos . Und danke für diese detaillierte Liste . Hast du auch Empfehlungen bzw Vergleiche welche Adapter am besten sind ? Welche Adapter hast du benutzt ?
Danke :-). Ich sehe, dass Du den anderen Artikel unter https://www.schlicksbier.com/objektiv-adapter-fuer-die-fujifilm-gfx schon gefunden hast :-). Genau das wäre auch meine Empfehlung.
Hallo Erik,
nun hast Du mich mit der GFX50 angefixt … Altgläser habe ich genug, nur nicht die Kamera …
LG Bernhard
Hallo Erik,
da ich so vom Takumar Asahi Pentax SMC 55 1.8 begeistert bin. Fast schon meine Hauptlinse an der 50S II
Hast du zufällig auch schon mal das Takumar SMC 85 1.8 getestet?
LG Peter
Ich selbst noch nicht, aber es soll an der GFX wohl auch nur minimal vignettieren. Da ich nahezu ausschließlich im Portraitbereich unterwegs bin, ist der „Weichzeichner“ bis ca. f4 bei der Minolta Linse so genial für mich, dass ich mich bisher noch nicht wirklich mit weiteren 85er Linsen auseinandergesetzt habe …
Hallo Erik,
vielen Dank für die sehr ausführliche Liste mit „Altglas“ an den Fuji GFX. Ich selber experimentiere sehr viel mit Altglas und neuen analogen Linsen sowohl an Fuji X (Pro3, T4) als auch an GFX ( 50R, 100D). Extrem zufrieden bin ich mit einigen Makro-Objektiven: Zeiss 25mm ZF-I (Industrielinse), Nikon 55mm macro, Nikon 200mm macro (beide AiS) und wirklich witzig mit dem Voigtländer Color-Skopar 35mm Pancake. Das sieht an der GFX schon fast peinlich aus hat aber nur eine minimale weiche Vignette. Eine vollkommene Überraschung ist das Enna München Tele – Ennalyt 3,5/13,5cm. Sehr gerne benutze ich das Laowa 15mm Schrift für Architektur, weitwinkliger geht an den GFX kaum. Man kann halt „nur“ 8 statt 11mm shiften.
Aber das allerfeinste sind die alten Zeiss Pentacon Six. 180er 2.8 ist der Hammer, finde ich, aber halt auch groß und schwer. Neu rausgekommen ist ein Billig Chinese 40mm AstrHori. Ich hab die Version mit Leica M genommen um es auch an andere Kameras zu adaptieren, gibt es aber auch gleich mit GFX Anschluss.
Was man jetzt nicht zu Altglas rechnen kann, was aber wunderbar mit den GFXen harmoniert ist das Zeiss 100 Milvus Macro. Apropos Macro. Fast alle von den o.g. Zeiss / Nikon Macros lassen sich auch per GFX Zwischenringe (ich habe die billigen von Viltrox) sehr gut im Abbildungsmaßstab vergrößern ohne zu vignettieren.
Ich hoffe ich konnte ein wenig mit meinen Erfahrungen zum Thema beitragen.
Vielen Dank und viele Grüße aus dem Schwarzwald,
Martin
Hallo Erik,
ich stolpere immer wieder über das Helios 40-2 85mm f1.5. Was ist Deine Meinung (außer immer zu teuer) dazu?
VG
Hubi
Es ist eine schöne Ergänzung zum 44-2 durch die andere Brennweite. Es ist allerdings offenblendig merklich weicher als das 44-2 und vignettiert auch zum Rand hin. Deswegen muss man es sich bei den aufgerufenen Preisen sehr überlegen, zumal man in der Kategorie irgendwann fast auch schon zu Projektionsobjektiven greifen kann, die aber in der Verwendung noch frickeliger sind …
Vielen Dank für die Rückmeldung.
Man ließt vielfach, dass eine Fokussierung auf Unendlich bei (insbesondere Nikon-)Adaptern nicht möglich sei. Hast Du Erfahrungen dazu an der GFX?
Und wie sieht es mit dem Vignettierungseffekt an der GFX aus?
Also, liebe Leute, ich bin reiner Amateur und verstehe auch viele eurer komplizierten Komentere nicht.
Ich fotografiere mit einer Fuji GFX und habe in meiner Ssmmlung eine Contarex Bulleye von 1960 mit einem Zeiss Planar 2/50, also das Standardobjektiv dieses Dinosauriers der deutschen Fotoindustrie.Die Kamera stand fast 25 Jahre in der Vitrine bis ich mich entschloss, sie mal mit der GFX zu erproben.Erstaunt war ich schon darüber, dass der Sensor der GFX ohne Abschattung voll ausgeleuchtet wurde. Bei Leica M und R sowie Nikon F war das bei mir nicht der Fall. Und die Schärfe und Anmut des alten Zeiss-Objektivs finde ich überragend. Die mechanische Verarbeitung habe ich bisher bei keinem anderen Objektiv gehabt.Das gilt auch für das Distagon 4/35mm.
Für mich eine tolle Erfahrung und die GFX kann mit diese Objektiven wunderbar umgehen.Ich empfehle euch, dieses Altglass mal auszuprobieren.Es lohnt sich und die Objektive sind erschwinglich.
Für mich eine tolle Erfahrung, die ich nicht mehr missen möchte.
Georg
Hallo, ich möchte mich erstmal für diesen tollen und inspirierenden Blog und den Podcast bedanken! Ich hatte im Übrigen mit meiner XT4 keine großen Probleme mit dem Planar, das Ergebnis gefällt mir ganz gut. An meiner GFX werde ich es auch mal testen. LG Thomas
Danke – das freut uns :-). Bald gibt es auch ein Update von Nils und mir mit noch mehr getesteten Linsen, die wir alle dann nicht nur an die GFX50 sondern auch an die XT4, XT5 und GFX100 montieren werden …
Tolle Aufstellung! Vielen Dank für die hilfreiche Info. Ich kann noch ergänzen, dass neben dem auch von mir an der GFX 50S II getesteten Auto Revuenon MC 1,4/50 (s.o., M42), welches tatsächlich hervorragende Ergebnisse liefert, auch das Carl-Zeiss-Jena Pancolar MC electric 1,8/50 (M42) und auch das Pentax Super-Takumar 1,8/55 (unvergütet, radioaktiv) sehr gute, ultrascharfe, charakterstarke Ergebnisse liefert. Natürlich mit Randabfall in den äußersten Ecken, aber anders als am Revuenon ohne Dunkel-Vignette. Ich würde die genannten M42er sogar bevorzugen, weil das Auto Revuenon etwas mehr CA aufwies.
Das Takumar wird hier bald auch noch eintrudeln :-). Das Revuenon 50/1.4 ist tatsächlich auch nur meine Empfehlung für geschlossenere Blenden und wenn man dann Rand zu Rand Schärfe haben möchte. Ansonsten ist mein favorisiertes Revuenon inzwischen das MC 55/1.2 -> https://www.schlicksbier.com/altglas-u-a-fuer-die-fujifilm-gfx100-podcast
Guten Morgen Erik,
vielen Dank für deinen Blog und vielen, vielen Dank für dieses Nachschlagewerk.
Seit gut zwei Wochen bin ebenfalls stolzer Besitzer einer GFX 50R und ich bin bald täglich auf deiner Seite unterwegs.
Super ausführlich geschrieben und extrem informativ.
Ich habe allerdings auch eine kleine Frage.
Hast du Erfahrungen mit einem 200mm 2,8 Sonnar von Carl Zeiss an einer GFX?
Ich habe die Möglichkeit günstig an eines heran zu kommen.
Ich würde mich sehr freuen weiterhin von dir zu lesen.
Liebe Grüße
Daniel
Moin Daniel,
freut mich, dass Dir der Beitrag gefällt und auch weiterhilft :-). Wahrscheinlich bist Du auch schon auf das Update zu diesem Artikel gestoßen, in dem noch mal teilweise andere Objektive vorgestellt wurden und es nun auch größere Vergleichsbilder zum Download gibt: https://www.schlicksbier.com/altglas-u-a-fuer-die-fujifilm-gfx100-podcast
Ein 200/2.8 Sonnar hatte ich noch nicht an der GFX, nur das 180/2.8 Sonnar mit Pentacon Six Mount. Generell muss man aber sagen, dass die Telebrennweiten bei der GFX sehr oft Vignettierungsprobleme machen (es sei denn, es sind Mittelformat-Objektive wie mein Sonnar). Aber es gibt auch da natürlich immer Ausnahmen. Sehr schön (und eben auch lichtstark) ist auf jeden Fall das SMC Ashai Pentax 200/2.5, das auch an der GFX eine gute Figur macht. Daher würde ich bei einer 200er Brennweite wahrscheinlich nur dann zugreifen, wenn sie *sehr* billig ist oder ich die Möglichkeit habe, sie vorher auszutesten bzw. im Zweifel zurückzuschicken.
Günstig ist noch das Meyer Optik Orestegor 200, aber es ist mit f4 jetzt auch nicht wirklich sonderlich lichtstark.
Vielen Dank.
Ja, deinen anderen Beitrag kenne ich.
Das Orestor und einige andere Altgläser in diversen Brennweiten habe ich bereits.
Das Sonnar ist mit einem M42-Anschluss und würde mich schon sehr reizen aber ich bleibe doch erstmal bei der Suche nach Mittelformat-Optiken.
Vielen Dank für deine Rückmeldung.